RE: Re: Geschichte der Linie 31

#16 von Joachim , 06.07.2009 23:18

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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#17 von Joachim , 06.07.2009 23:19

Am 02.07.1930 schreibt das Wasser- und Straßenbauamt an den OB. Herr Binz fährt die Milch von Opfingen und Tiengen zum Milchhof in Freiburg und will auch Personen und Güter befördern. Das Amt wäre einverstanden.

Am 11.07.1930 schreibt die Straßenbahndirektion über das Verkehrsamt an den OB. Sie befürwortet den Antrag des Binz. Eine Schädigung der städtischen Linie nach St. Georgen sei nicht zu erwarten.

Am 09.08.1930 befürwortet der Stadtrat das Gesuch des Friedrich Binz in Opfingen.

 
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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#18 von Joachim , 06.07.2009 23:20

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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#19 von Joachim , 06.07.2009 23:22

Am 11.01.1935 schreibt die Polizeidirektion an den OB. Die Genehmigung der Linie Munzingen – Tiengen – Freiburg wird am 21.04.1935 ablaufen. Der Unternehmer wolle die Genehmigung verlängern. Die Polizeidirektion habe keine Einwände gegen eine Verlängerung um weitere fünf Jahre.

Am 22.01.1935 schreibt die Direktion der Städtischen Straßenbahnen (sie ist nun offenbar vom Elektrizitätswerk getrennt, nachher im Text abgekürzt Straßenbahndirektion)an den OB. Die Linie des Hassler II Tiengen verkehre seit 1930 nur Samstags und bei Bedarf auch Mittwochs. Die Genehmigung wird befürwortet.

 
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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#20 von Joachim , 06.07.2009 23:25

Die Post hatte den Betrieb des Heinrich Münch fortgeführt.

[attachment=0]19331201_Post_Fahrplan.jpg[/attachment]

Während des Krieges wird der Betrieb eingestellt. 1949 wird das Omnibusunternehmen Schwarz konzessioniert.

Angefügte Bilder:
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 19331201_Post_Fahrplan.jpg 
 
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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#21 von Joachim , 06.07.2009 23:40

Heinrich Schwarz war am 27.11.1901 geboren. Circa 1926 soll sein Betrieb enstanden sein. Wo, entzieht sich meiner Kenntnis.

Erstmalig im Jahr 1938 findet sich im Freiburger Adressbuch der Omnibus- und Lastwagenbetrieb Heinrich Schwarz, Eschholzstraße 34, Hinterhaus, zweite Etage. Eschholzstraße 34, Nähe Ecke Egonstraße, war das Stammhaus der Metzgerei Gruninger, heute hat das Haus die Nummer 38 und im Erdgeschoss ist eine Kneipe.[attachment=2]2009_Eschholzstr38.jpg[/attachment]

In den ersten Nachkriegsadressbüchern ist der Betrieb in der Johannisbergstraße 9, Dachgeschoss, ansässig.[attachment=1]2009_Johannisbergstr9.jpg[/attachment]
Schwarz bleibt zunächst dort wohnhaft, während er 1951 ein eigenes Büro im Colombischlössle eröffnet.[attachment=0]2009_Colombischloessle.jpg[/attachment]
1961 ist die Firma im Haus des Verkehrsamts an der Ecke Rotteckring - Rathausgasse ansässig.

1962 und in den folgenden Jahren in der Eisenbahnstraße 66, Eingang von der Hans-Sachs-Gasse.

In den Adressbüchern ab 1953 wird auf die Linien Lehen - Umkirch - Waltershofen - Merdingen - Gündlingen hingewiesen, ab 1958 bis Breisach. In den Adressbüchern ab 1954 ist zusätzlich zur Freiburger Telefonnummer eine Nummer in Ihringen angegeben. Weiteres folgt gelegentlich. Wer etwas beitragen oder korrigieren kann, bitte melden!

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 2009_Eschholzstr38.jpg   2009_Johannisbergstr9.jpg 
 
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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#22 von Joachim , 17.05.2011 16:37

Im Daimler-Archiv befindet sich ein Zeugnis, das am 07.09.1906 von der damaligen „Sueddeutsche Automobilfabrik“ in Gaggenau ausgestellt wurde. Darin wird bescheinigt, dass Herr Heinrich Schwarz vom 01.09.1905 bis 28.02.1906 in der „Wagenmontirung“ als Vorarbeiter die Wagenreparaturen zu besorgen hatte. Er führte die Arbeiten „mit Fleiss bei gutem Betragen zu unserer Zufriedenheit“ aus. Ich vermute, dass es sich um „unseren“ Heinrich Schwarz handelte. Wer weiß näheres dazu?

Die Sueddeutsche Automobilfabrik stellte „Luxus- und Lastwagen“ sowie „Omnibusse“ her. Auf dem oben erwähnten Zeugnisformular von 1906 lobte sich diese Fabrik als „Lieferanten der Omnibuslinien:“ (ich führe nur die Linien auf, die für den RVF relevant sind)
Denzlingen – Glottertal
Freiburg – Merzhausen – Au
Freiburg – Schauinsland – Todtnau
St. Blasien – Titisee
Breisach – Schallstadt

Das Werk in Gaggenau wurde später von Daimler übernommen. In den 1970er Jahren produzierte Daimler dort Unimog sowie Getriebe für alle Fahrzeuge. Heute werden Getriebe und andere Teile für PKW und LKW hergestellt. Daimler nennt sein Werk Gaggenau „das älteste Automobilwerk der Welt“ http://goo.gl/5lm0K

Wer das Zeugnis sehen möchte, muss nicht unbedingt ins Schwabenländle zum Konzernarchiv fahren. Man findet eine Abbildung auf Seite 120 in dem auch sonst sehr schönen und reich bebilderten Buch „Omnibus-Geschichte“ von Huss/Schenk, Band 1, ISBN 3-921455-05-7. Die PH-Bibliothek in Freiburg http://goo.gl/uEsLB besitzt dieses Buch (Signatur: „Tech L 200: 26,1“). Zur Zeit ist es allerdings gerade verliehen (ich verrate nicht, an wen).

 
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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#23 von Joachim , 17.05.2011 21:29

Jetzt antworte ich mir selbst.

Da "unser" Heinrich Schwarz, wie oben unter "Omnibusverkehr Heinrich Schwarz" geschrieben, im Jahr 1901 geboren war, dürfte er kaum 1906 als Vorarbeiter in Gaggenau tätig gewesen sein.

Möglich, dass "unser" Heinrich ein Sohn des Vorarbeiters Heinrich war. Immerhin bekamen damals die Söhne bei der Taufe oft den Namen des Vaters verpasst. Und oft wurden die Söhne auch in der gleichen Branche tätig wie der Vater. Allerdings war damals Heinrich kein seltener Vorname. Und Schwarz ist kein seltener Nachname.

Daher gilt hier: nichts genaues weiß man nicht.

 
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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#24 von Zwei , 29.07.2012 18:53

Der Tuniberg Express hat seine Webside deutlich aufgehübscht. Es gibt sehenswerte Bilder mit alten Fahrzeugen http://www.tuniberg-express.de/galerie.html . Außerdem wird angekündigt, daß in Kürze etwas über die Firmengeschichte zu lesen sein wird. Das lobe ich mir http://www.tuniberg-express.de/ueberuns.html .

 
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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#25 von max , 06.08.2012 17:41

http://www.bus-bild.de/name/einzelbild/n...00er-serie.html

Gehört auch zur Historie. Ein seltenes Foto dieses interessanten Setra.

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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#26 von Florian , 06.08.2012 21:49

Oh, dann wurde der 99 wohl seinerzeit auch für den Gelegenheitsverkehr genutzt - interessant!

Genauso interessant ist die Tatsache, dass der Bus bei seinen Nachbesitzern bis zuletzt in der Originallackierung unterwegs war.
Ob das jetzt noch so ist?

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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#27 von Karsten , 07.08.2012 22:50

Das passt gut, er müsste der Vorgänger vom 115 gewesen sein. Mittlerweile kann man für sowas ja den Amerikanischen Schulbus nutzen.

Ich nehme es an, bei Rizor war er soweit ich weiß bis zuletzt im Originallack. Er soll danach in die Ukraine gegangen sein um als Fußball EM Shuttlebus zu dienen, ob man ihn da wohl umlackiert hat?

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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#28 von Florian , 01.12.2013 15:05

Hab da noch etwas hübsches zum eigentlichen Thema dieses Threats gefunden.

Die Post betrieb die Linie Freiburg - Opfingen - Munzingen - Rimsingen, ich habe hier den Auszug des Linienfahrplans aus den 60ern:



Interessant auch die Haltestelle "Freiburg Rieselgut". Wo die wohl war??
Wenn man in Google Maps die Route erstellt von Freiburg Hbf. ausgehend durch Haslach nach Opfingen dann erreicht man bei km 5,1 exakt den Kreisverkehr im Gewerbegebiet Haid.
Kommt also ungefähr hin...
Kurios: Nur Dienstags und Freitags gab es einen Anschluss nach und von Breisach. 2 mal die Woche reicht offenbar

Gruß Florian

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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#29 von Zwei , 02.12.2013 18:34

Die Haslacher Post befand sich damals in der Carl-Kistner-Straße 48, also ein wenig östlich der Abzweigung Feldbergstraße. Heute ist dort ein Schreibwarenladen (der auch RVF-Fahrkarten verkauft). http://www.bleistift-co.de/Standort.htm

Von dort aus sind es tatsächlich 2,4 km bis zu dem heutigen Kreisel Opfinger Str. / Bettina-von-Arnim-Straße.

- - - -

Im Jahr 1975 hatte sich einiges geändert. Der Bus fuhr über die Wilhelmstraße zur Kronenbrücke (Haltestelle Kronenstraße).

Die Haltestelle Haslach Post hieß Haslach Schule (heute Scherrerplatz).

Die Haltestelle Rieselgut gab es nicht mehr; dafür aber zwei neue Haltestellen: Waltershofer Straße und Biohumwerk.

In Opfingen bediente der Bus neben dem Zentrum (Rathaus) jetzt bei den meisten Fahrten auch das Unterdorf; machte also am Ortseingang einen kleinen Umweg nach rechts. Am Ortsende gab es die neue Haltestelle Im Hausgarten.

In Tiengen waren ebenfalls zwei neue Haltestellen hinzugekommen, Siedlerhöfe und Etzmattenstraße.

In Munzingen waren ebenfalls Siedlerhöfe hinzu gekommen sowie die Kaplaneigasse. Von Munzingen Apotheke aus ging es nun nicht immer nach Niederrimsingen, einzelne Kurse führten nach Mengen (ich vermute, dass die Fahrten nach Mengen von der VAG durchgeführt wurden; noch heute fährt die VAG einzelne Fahrten der 241 Munzingen – Mengen - Schallstadt). Munzingen Engel (heute ungefähr Windhäuslegasse) ist 1975 nicht mehr aufgeführt.

Niederrimsingen hat am Rathaus eine zusätzliche Haltestelle erhalten.

= = = =

Hallo Florian:
Mich interessiert, von wem 1967 die Verbindung Rimsingen - Breisach gefahren wurde. Für die Post spricht, dass es sich um einen Fahrplan des Postamts Freiburg handelt. Für Schwarz oder ähnliche spricht, dass es sowas wie Fahrtennummern nicht gab und dass mit der Anzahl der wöchentlichen Fahrten ziemlich gegeizt wurde. Außerdem könnte es in Gündlingen Anschluss gegeben haben an die damalige Schwarz-Linie Freiburg – Merdingen – Gündlingen.

Vielleicht erkennt man im Buch 1967, ob in anderen Linienplänen Fahrten von Fremdfirmen oder grundsätzlich nur Postlinien enthalten waren? Und wie es dort mit den Fahrtnummern gehalten wurde?

[attachment=0]Rimsingen_1974.jpg[/attachment]

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RE: Re: Geschichte der Linie 31

#30 von Florian , 02.12.2013 23:49

Zitat von Zwei

Hallo Florian:
Mich interessiert, von wem 1967 die Verbindung Rimsingen - Breisach gefahren wurde. Für die Post spricht, dass es sich um einen Fahrplan des Postamts Freiburg handelt. Für Schwarz oder ähnliche spricht, dass es sowas wie Fahrtennummern nicht gab und dass mit der Anzahl der wöchentlichen Fahrten ziemlich gegeizt wurde. Außerdem könnte es in Gündlingen Anschluss gegeben haben an die damalige Schwarz-Linie Freiburg – Merdingen – Gündlingen.

Vielleicht erkennt man im Buch 1967, ob in anderen Linienplänen Fahrten von Fremdfirmen oder grundsätzlich nur Postlinien enthalten waren? Und wie es dort mit den Fahrtnummern gehalten wurde?

[attachment=0]Rimsingen_1974.jpg[/attachment]



Danke für den Fahrplan von 1974.
Ich habe mal das Pendant aus dem VAG-Fahrplan abfotografiert. Dort wird die Linie als Linie D bezeichnet. Die Fahrten sind aber genau die gleichen wie im Fahrplan der Post.
Schon interessant, wie die Leistungen damals schon vermischt wurden...



Zum Fahrplan von 1967:
In der Legende ist zu lesen, dass wenn in einer Spalte ein weißer Bus zu sehen ist, es sich um eine Fahrt eines Privatunternehmens handelt, entgegen wenn dort ein schwarz ausgefüllter Bus zu sehen ist, es sich um einen Postbus handelt.
Im oben eingestellten Fahrplan heißt das also, dass die Anschlussfahrten nach Breisach vormittags offenbar von einem Privatunternehmer (Schwarz) ausgeführt wurden, die Touren am Nachmittag allerdings von der Post selbst.

Gruß Florian

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