Antikes

#1 von Joachim , 27.08.2014 19:25

Am 1. Juni 1961 besaß die Deutsche Bundespost, Oberpostdirektion Freiburg, 146 eigene Kraftomnibusse sowie 20 angemietete Fahrzeuge.

Zum Einsatz kamen grundsätzlich nur deutsche Fabrikate. Die 20 angemieteten Wagen waren Exemplare der Fabrikate Büssing (1 Wagen), Daimler-Benz (11), Käsbohrer (3), Klöckner-Humbold-Deutz (1), Magirus (3) und MAN (1).

Bei den Eigenfahrzeugen war die OPD noch wählerischer: Die 146 Wagen teilten sich auf in 109 Daimler-Benz und 37 Krauss-Maffei. Gebaut waren diese 146 zum genannten Zeitpunkt eigenen Fahrzeuge zwischen 1950 und 1960 inklusive.

Im Internet findet sich ein Bild eines Krauss-Maffei der OPD Freiburg mit dem Kennzeichen BP 16-684. Der Wagen war Baujahr 1959, die Fahrgestellnummer lautete "110 1104/59" und er verfügte über 42 Sitz- sowie 33 Stehplätze.

http://www.kraftpost.de/neu/galerie/hist...858-bernau.html

 
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Kraftpost nach dem Krieg

#2 von Joachim , 06.09.2014 21:02

An einem Abend Ende November 1944 gab es an einen verheerenden Bombenangriff auf Freiburg. Im Fernmeldeamt an der Bertoldstraße starben über 100 Mitarbeiter. In der benachbarten Hauptpost (Eisenbahnstraße) wurden an diesem Abend ebenfalls einige Mitarbeiter getötet. Außerdem wurden die dort abgestellten Kraftomnibusse der Reichspost zerstört.

Seither gab es vorerst keinen Kraftpostverkehr im Bereich des Postamts Freiburg mehr.

Einzelne Busse der Post waren allerdings nicht zerstört worden, weil sie außerhalb in den Dörfern stationiert waren.

Als die Front aus Westen sich immer näher an Freiburg näherte, wurden die letzten betriebsfähigen Fahrzeuge der Post in den Bodenseeraum „in Sicherheit" gebracht. Diese Fahrzeuge aber wurden dort in der Regel von der später einrückenden französischen Armee eingezogen und für deren eigene Zwecke verwendet.

Im Umkreis Freiburgs stationierte, meist beschädigte Fahrzeuge, wurden indessen von wem auch immer, oft als Ersatzteillager benutzt.

Jedenfalls stand die Freiburger Post nach dem Krieg vor einem Schrotthaufen. Trotzdem gelang es den Freiburger Kraftpostlern, ein paar Reichspost-Omnibusse wieder fahrbereit zu machen und einzelne Linien zu reaktivieren.

Reichspost-Fahrzeuge (RP) erhielten übrigens neue Baden-Kennzeichen (BD), später Kennzeichen französisch Badens (FB), noch später bundesrepublikanische Postkennzeichen (BP).

 
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1076 und Werkverkehr

#3 von Zwei , 22.11.2014 23:12

Wenn man sich den Fahrplan der SBG-Linie 1076 Freiburg-Colmar genauer ansieht, so stellt man fest, dass darin ein Werkverkehr enthalten ist:

Bei der Haltestelle Mooswaldallee befindet sich die Firma Micronas (früher: Intermetall), in deren Produktion um 6, 14 und 22 Uhr Schichtwechsel ist. Passend zu diesen Zeiten kommen die Busse von Colmar (wo sich übrigens ein Tochterwerk befand/befindet?) in die Mooswaldallee. Und nach Schichtwechsel fahren diese Busse zurück.

(Es ist offensichtlich, dass ohne die Firma Micronas die Linie 1076 unbedeutender wäre.)

- - -

In früheren Jahren litt die Firma Rhodiaceta (heute: Rhodia Acetow) im Industriegebiet Nord chronisch unter Mitarbeitermangel. Sie finanzierte Omnibusse, die pünktlich zu den Schichtwechseln die Arbeiter von ihren Wohnorten holten und zurückbrachten. Für den Tuniberg-Express waren die Rhodia-Fahrten noch in den 1980er Jahren ein wichtiges Standbein. Wo diese Busse aus dem Westen ins Industriegebiet Nord genau lang fuhren, will ich demnächst klären. Ich glaube mich erinnern zu können, dass es mit dem Tuniberg Express zumindest über Ihringen ging.

Aus dem Süden fuhr die Firma Hummel (ansässig in Kirchzarten) Rhodia-Arbeiter an und ab. Hummel befuhr zwei Rhodia-Linien:
1.) Umkirch - Waltershofen - Opfingen - Munzingen - Mengen - Ebringen – Freiburg-Rhodia, und zurück
2.) Neuershausen - Buchheim - Hugstetten - Hochdorf – Freiburg-Rhodia, und zurück

Hummel verfügte übrigens anno 1962 über vier auf diesen Linien einsetzbare Omnibusse:
1. Kässbohrer Baujahr 1962 mit 48 Sitzplätzen, Fahrgestellnummer 94034, FR-AC 1
2. Kässbohrer Baujahr 1955 mit 45 Sitzplätzen, Fahrgestellnummer 58307, FR-A 227
3. Daimler-Benz Baujahr 1959 mit 40 Sitzplätzen, Fahrgestellnummer 321210/8502707, FR-D 77
4. Daimler-Benz Baujahr 1960 mit 35 Sitzplätzen, Fahrgestellnummer 10640, FR-Z 840

- - -

Vermutlich wurden auch jede Menge Arbeiter aus dem Osten und aus dem Norden Freiburgs zur Rhodia gekarrt. Das muss man (ich) demnächst noch rausfinden ...

 
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1944-1949

#4 von Joachim , 08.08.2015 18:39

Im November 1944 wurde unter anderem der Bahnhof zerstört. 1949 wurde in den Ruinen ein neuer Bahnhof errichtet.

Im November 1944 wurde unter anderem auch die Hauptpost zerstört.

In der Zwischenzeit 1944-1949 wurde von der Deutschen Post am Omnibusbahnhof ein Fahrkartenverkauf mit Fahrgastwartezimmer erbaut.

Im Hintergrund ist der zerstörte alte Bahnhof zu erahnen.
[File:194x0000_Busbahnhof.jpg|none|auto]

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