Ich denke, es gibt für einen Menschen nichts Schlimmeres, als am Grab seines Kindes stehen zu müssen. Auch der Fahrer des ICE wird diese Bilder wohl nie vergessen können. Ebenso wird auch für die Freundinnen und Freunde, die bis wenige Sekunden vor der Einfahrt des Zuges noch fröhlich, unbeschwert und voller Lebensfreude waren, ... (ich mag's mir nicht 'ausmalen'.)
Zitat
Oberndorf - 13-Jährige von ICE erfasst und getötet[/size]
Ein 13-jähriges Mädchen ist am Donnerstagabend am Bahnhof in Oberndorf von einem ICE erfasst und tödlich verletzt worden.
Oberndorf – Bei einem tragischen Unfall auf dem Bahnhof in Oberndorf ist am Donnerstagabend ein 13-jähriges Mädchen getötet worden. Das Mädchen aus Oberndorf hatte gegen 19 Uhr mit sechs weiteren Jugendlichen (vier Jungen und zwei Mädchen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren) auf dem Bahnhofsgelände gewartet. Die Gruppe wollte vier der Jugendlichen verabschieden.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand begab sich die 13-Jährige auf das Gleis 2 und balancierte dort auf einer Schiene, obwohl sie von ihren Freunden davor gewarnt wurde. Kurz darauf durchfuhr der von Stuttgart in Richtung Zürich fahrende ICE 283 den Bahnhof auf Gleis 2.
Mädchen hat auf einer Schiene balanciert
Als der Lokführer das Mädchen auf den Schienen erkannte, gab er sofort ein Hupsignal und bremste seinen Zug ab. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass die Schülerin vom Zug erfasst und auf den Bahnsteig geschleudert wurde. Sie verstarb noch an der Unfallstelle.
Der Lokführer erlitt ebenso einen Schock wie die Begleiter des 13-jährigen Mädchens. Die Betroffenen wurden entsprechend betreut.
Der Unfall hatte Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Für die Dauer der Unfallaufnahme wurden die Gleise 1 und 2 des Bahnhofs bis 20.55 Uhr gesperrt. Auf Gleis 3 war ein Zugverkehr bereits gegen 20.15 Uhr wieder möglich. Insgesamt kam es bei zehn Zügen zu Verspätungen, es mussten drei Ersatzzüge eingesetzt werden.
Besondere Gefahren auf Bahnanlagen
In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizeiinspektion Offenburg auf die besonderen Gefahren auf Bahnanlagen hin. Bahnanlagen stellen für Personen, die keine Erfahrungen im Bahnbetrieb haben, ein lebensgefährliches Risiko dar. Hier gelten andere Regeln als im Straßenverkehr.
1. Die Annahme, dass der Schienenverkehr dem Straßenverkehr ähnelt, ist grundsätzlich falsch!
2. Züge fahren auf zweigleisigen Strecken nicht unbedingt auf der rechten Seite, wie im Straßenverkehr. Auf Strecken mit mehreren Gleisen besteht die Gefahr, dass Personen, die sich vor einem durchfahrenden Zug in Sicherheit bringen wollen, direkt vor einen Zug auf dem Nachbargleis laufen und hiervon erfasst werden.
3. Personen, die durch das unbefugte Betreten von Gleisanlagen eine Schnellbremsung eines Zuges verursachen, können, wenn es zu Personen- oder Sachschäden kommt, straf- und/oder zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Durch unübersichtliche Weichenführungen ist der Fahrweg eines Zuges nicht absehbar.
4. Durch starken Wind oder eine Schneedecke auf den Gleisen werden Fahrgeräusche von Zügen oft erst "in letzter Sekunde" wahrgenommen.
5. Der Lokführer kann nicht ausweichen!
6. Der Sog eines vorbeifahrenden Zuges kann Personen unter den Zug ziehen.
7. Die Oberleitung der Bahn steht unter einer Spannung von 15 000 Volt. Bei einer Annäherung von wenigen Metern kann der Strom "überspringen". Auch wenn Gegenstände berührt werden, die Kontakt zur Oberleitung haben, kann der Strom übergeleitet werden. Derartige Unfälle enden in der Regel tödlich.
8. Der Bremsweg eines Zuges, der 100 km/h fährt, kann bis zu 1000 Meter betragen. Selbst wenn der Lokführer eine Person auf mehreren hundert Metern Entfernung auf den Gleisen erkennt, kann er den Zug nicht mehr rechtzeitig abbremsen. Das kann zur tückischen Falle für jeden werden, der stürzt oder die Annäherung des Zuges nicht rechtzeitig bemerkt.
9. Die Aufzählung der Gefahrenpunkte ist nicht abschließend. Aufgrund der Gefahren ist das Betreten von Bahnanlagen für Unbefugte nicht gestattet und ist je nach den örtlichen Umständen strafbar oder stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
(pz/agos)
19.02.2010 - aktualisiert am 19.02.2010 14:42
Kommentare von Lesern:
Name: sandra
Text: Ich möchte meinen tiefsten mitgefühl mitteilen zu der familie des 13 jährigen mädchens was sein junges leben lasen musste . mein beileit
Name: sonnenblume
Text: find das wirklich heftig, das arme mädchen! einerseits jedoch echter leichtsinn aber andererseits tut mir ihre ganze familie/freunde leid!! oh mensch mädel
Name: milly
Text: ich kannte sie..sie ging in meine para. wenn ich mich an sie erinnere sehe ich sie immer mit einem lächeln.. sie war ein fröhlicher mensch und hatte noch so viel vor.. viel zu früh wurde sie aus dem leben gerissen. noch dazu vor den augen ihrer freunde.ruh in frieden vicky..♥♥
Quelle: Schwarzwälder Bote - online v. 19.02.2010
Kommentare von "ShortNews.de"
Zitat
Den Tod der Freundin direkt vor Augen
[size=110]Blumen an der Stelle, wo das Gleis 2 zur Todesfalle für die 13-jährige Realschülerin wurde.
Oberndorf. »Ich kann gar nicht mehr anders, als nur zu weinen.« »Warum gerade du? Warum so ein wundervoller Mensch? Das ist so ungerecht.« »Schau, wie viele Menschen um dich trauern. Ich fass es einfach nicht, dass du weg bist. Ich bete Tag und Nacht für dich. Es ist einfach unglaublich. In zwei Wochen hättest du Geburtstag gehabt.« »Wir vermissen dich so. Wir werden dich nie vergessen.« Bei den Freunden und Mitschülern der 13-jährigen Oberndorfer Realschülerin, die am Donnerstagabend gegen 19 Uhr beim Balancieren auf dem Gleis im Oberndorfer Bahnhof von einem ICE-Zug erfasst und getötet wurde, herrschen tiefe Trauer und vollkommene Fassungslosigkeit über das schreckliche Geschehen.
Die jungen Menschen drückten ihren Schmerz über den Tod der 13-Jährigen aber nicht nur in den Chatrooms im Internet aus. Fast 100 Mädchen und Jungen trafen sich gestern am frühen Nachmittag im Stadtpark neben der Realschule und formierten sich zu einem stillen Trauermarsch zum Bahnhof, viele weinend und schluchzend. Ein Hauptschüler sagte zutiefst erschüttert: »Ich kann da nicht mitmachen. Dazu habe ich einfach noch keine Kraft.« Die trauernden Jugendlichen erlebten auf dem Bahnsteig hautnah mit, wie leise ein 120-Stundenkilometer schneller ICE an ihnen vorbei rauscht.
Blumen auf dem Gleis, das für die 13-Jährige zur Todesfalle wurde, Blumen und Kerzen an einer Ecke des Bahnhofs erinnern nicht nur an den tragischen Unfall, sondern auch an ein beliebtes Mädchen, das mitten aus dem Kreis seiner Familie, Angehörigen, Freunde und Mitschüler gerissen wurde.
Wie war es zu dem grauenvollen Unfall gekommen. Die 13-Jährige wartete laut Polizeiangaben am Donnerstagabend zusammen mit zwei weiteren Mädchen und vier Jungen auf dem Bahnhofsgelände auf den Zug, mit dem vier der Jugendlichen wieder nach Hause fahren wollten. Das Mädchen packte der Übermut, sie stieg auf das Gleis 2 hinunter und begann, darauf zu balancieren. Die anderen Jugendlichen versuchten sie, davon abzuhalten, aber vergeblich. In diesem Moment raste dann auch schon der ICE von Stuttgart Richtung Zürich heran, und die Begleiter des Mädchens mussten hilflos und ohnmächtig mit ansehen, wie der Zug ihre Freundin trotz des eingeleiteten Bremsmanövers erfasste und auf den Bahnsteig schleuderte. Das Mädchen starb noch an der Unfallstelle.
Nun war es schon bodenloser Leichtsinn, der dem Mädchen das Leben kostete. Aber schon seit Jahren kämpfen die Stadtverwaltung und der Gemeinderat darum, dass der Gleis- und Bahnsteigbereich in Oberndorf sicherer wird. So benützen viele Jugendliche den Weg über die Gleise als Abkürzung zu den Supermärkten und das Imbissrestaurant auf dem ehemaligen Hornberger-Areal und steigen über den Zaun, der das Bahngelände abgrenzt. Oft werden leere Transport-Paletten von den Supermärkten als »Steighilfe« an den Zaun heran gestellt. Bisher verliefen aber alle Vorstöße bei der Bahn AG wegen einer Verlängerung der Unterführung bis zur Sägewerkstraße im Sande.
Auch besteht für einen Rollstuhlfahrer in Oberndorf derzeit keine Gelegenheit, sicher auf den Bahnsteig für das Gleis 2 zu gelangen, es sei denn, er setzt sich der Gefahr für Leib und Leben aus, wenn er mit seinem Rollstuhl die Gleise an der Bahnsteigabsenkung überquert.
Baden-Württemberg
Von Peter Wolf
Quelle: Schwarzwälder Bote - online v. 19.02.2010