Was soll aus dem ’Raimann-Gelände’ werden?

#1 von Edgar Haas , 14.01.2008 16:41

Vollsortimenter, Discounter, beides zusammen oder ein Gartencenter ?

Dass in Sankt Georgen ein Lebensmittelgeschäft ’Vollsortimenter’, wie z. B. EDEKA, fehlt ist für einen Stadtteil dieser Größenordnung eigentlich eine Blamage und muss dringendst (!) korrigiert werden !!! Wir sind jedoch – im Gegensatz zum Bürgerverein – der Meinung, dass daneben – als ’Zweiter Magnet’ – auch noch ein sogenannter ’Discounter’ (z. B. PLUS) einen Platz finden sollte.

Wenn der Bürgerverein befürchtet: “Problematisch ist jedoch eine zu üppig dimensionierte Verkaufsfläche, die nicht nur Verkehr von außerhalb anzieht sondern auch eine Gefahr für eingesessene Ladengeschäfte darstellt ...“ (St. Georgener Bote, 02/2007, S. 30), sind wir doch zu einer anderen, ökonomischeren Ansicht gelangt: Man kann nicht jemanden bitten ein Geschäft zu eröffnen mit der Auflage, einen Teil seiner Kunden möglichst fernzuhalten ! Und wer die Qualität der ortsansässigen Bio- Naturkost- Blumen- und sonstiger Fachgeschäfte, sowie der Metzgereien etc. kennt, der weiß, dass diesen durch die Ansiedlung zweier Lebensmittel(!)geschäfte keine wirkliche Konkurrenz drohen kann – das Gegenteil wird eher der Fall sein, denn auch sie werden einige Kunden hinzugewinnen (Beispiel: “Jetzt fehlt mir nur noch ein schöner, großer Blumenstrauß, ein leckeres Stück Kuchen zum Kaffee und ein neuer Füller aus einem guten Schreibwarengeschäft ... Da gibt’s doch gleich ums Eck ... !!!“)

Bei allen Überlegungen muss jedoch stets bedacht werden, dass sich in unmittelbarer Nähe der geplanten Ladengeschäfte ein Hotel befindet, welches durch die zusätzlich aufkommende Lärmbelästigung des Straßen- und Lieferverkehrs keinesfalls beeinträchtigt werden darf; die selbe Rücksicht steht auch den Anwohnern der ’Oberen Hardtstraße’ zu !

Deshalb unser Vorschlag: Da eine direkte Abfahrt von der Umgehungsstraße nicht möglich zu sein scheint, sollte die Einfahrt dahingehend geplant werden, dass der Liefer-/Hauptverkehr gleich zu Beginn der ’Oberen Hardtstraße’ auf das heutige ’Raimann-Gelände’ abbiegen muss, also: Umgehungsstraße – Besançonallee – St.-Georgener-Str. – Anfang Obere Hardtstraße und auf diesem Wege auch wieder zurück.

Haben wir in unseren Überlegungen vielleicht etwas nicht bedacht oder haben Sie einen anderen Lösungsvorschlag? Dann teilen Sie uns dies bitte in diesem ’Bürgerforum’ oder per E-Mail mit !!!

Edgar Haas

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RE: Was soll aus dem ’Raimann-Gelände’ werden?

#2 von Edgar , 20.03.2008 18:36

Über viele Jahrzehnte hinweg waren die Einkaufsmöglichkeiten tatsächlich 'fußläufig' - mit der Geschäftsaufgabe der letzten kleinen EDEKA-Filiale inmitten Wendlingens muss man diese Dezentralisierung jedoch leider(!) als gescheitert betrachten: Einzig der EDEKA-Markt mit 2.500 qm Verkaufsfläche hat 'überlebt' und soll demnächst sogar komplett modernisiert werden.

Vor diesem Hintergrund macht es daher keinen Sinn, dieses Experiment von neuem zu beginnen, da leztendlich nur ein EDEKA (Vollsortimenter mit 1.500 qm Verkaufsfläche) zusammen mit z. B. einem PLUS (Discounter mit 800 qm Verkaufsfläche) als 'zweites Magnet' langfristig bestehen kann. Als adäquate Konkurrenz zu den naheliegenden, preisgünstigeren Märkten, wie REAL und REWE wäre auch ein 'Kaufland' (mit 2.500 qm Verkaufsfläche) durchaus denkbar, ja vielleicht sogar wünschenswert - wenn es denn tatsächlich partout nur ein Anbieter sein soll. Die Firma 'Kaufland' würde übrigens "sofort einsteigen".

Abschließend einige Zitate aus zahlreichen Gesprächen, die ich mit potentiellen St, Georgener Kundinnen und Kunden geführt habe:

Zitat
EDEKA ist im Vergleich zu REAL oder REWE teurer. Ich fahr' dann lieber die paar Meter weiter.

Ehemalige Verkäuferin der EDEKA-Filiale, Blumenstraße.

Zitat
Du glaubst doch nicht, dass ich meinen 'Wochen-Einkauf' in einem 'EDEKA' machen würde!

In der Nähe wohnende Mutter dreier Kinder.

Zitat
Ich kenne den Kundenstamm hier seit vielen Jahren. Die kaufen nur die Sachen ein, die sie im REAL oder REWE vergessen haben, und davon kann man nicht leben. Einem privat geführten EDEKA geb' ich zwei, höchstens drei Jahre.

Eine langjährige, erfahrene Verkäuferin der PLUS-Filiale, Blumenstraße.

Zitat
Die Leute schauen auf den Preis, und da können wir nicht mithalten: Von einem Einkaufspreis, wie ihn z. B. 'Real' als Verkaufspreis anbietet, kann ich nur träumen. Der 'Real' verkauft aber auch allein in der Angebots-Woche mehr von diesem Artikel als ich im ganzen Jahr! Ist eine Palette leer, wird gleich die nächste hingestellt. Dadurch hat er natürlich ganz andere Konditionen und kann deutlich preisgünstiger kalkulieren.

Ehemaliger Pächter des EDEKA-Geschäftes in der Blumenstraße. (Man muss nicht BWL studiert haben, um das verstehen zu können ...)

Zitat
Ein Investor verpachtet auf seinem 8.000 qm großen Grundstück natürlich lieber 2.500 qm Verkaufsfläche als nur 1.400 qm, was man aus ökonomischer Sicht auch durchaus verstehen kann. Und was die Lebensmittelversorgung auf der Gemarkung Hofacker-Gottmersmatten/Wendlingen betrifft, so bin ich mir sicher, dass sich Karl Albrecht bereits berechnen ließ, was ihn eine ALDI-Filiale dort kosten wird!

Behaupte ich jetzt einfach mal so.

Zitat
Ein ’Tante-Emma-Laden’ mit 200 – 400 qm kann sich wirtschaftlich nicht halten.

Graf Wendelin von Kageneck (realistischer Stadtrat, Vorsitzender der CDU-Fraktion).


Es steht außer Frage: Selbstverständlich wäre allen 'Beteiligten' eine dezentrale, 'fußläufige' Lebensmittel-Versorgung am liebsten, aber das KäuferInnenverhalten lässt dies offensichtlich nicht zu, und es war traurig, mit ansehen zu müssen, wie auch das letzte alteingesessene Geschäft geschlossen wurde, weil es sich und die Familie nicht mehr 'getragen' hat.

Zum erhöhten Verkehrsaufkommen habe ich bereits an anderer Stelle 'ausführlich' Stellung genommen: Um die Anwohner, darunter auch das "Hotel Schiff", nicht über Gebühr zu belasten, sollte man die "Basler Landstraße", "Besançonallee" (innerhalb des Ortsteiles) und "Obere Hardtstraße" zur "Verkehrsberuhigten Zone" erklären, damit der von 'außerhalb' kommende Verkehr bereits vor dem ersten Wohnhaus der "Oberen Hardtstraße" auf das Gelände des Marktes umgeleitet wird und über diese Zufahrt auch wieder zurückfährt. Diese Lösung hätte überdies auch zur Folge, dass die 'Navis' (Navigationsgeräte) diesen Abschnitt nicht mehr als "Schnelle Bundesstraße" einstufen würden, was täglich zahlreiche LKW-Fahrer zur Verzweiflung bringt, weil sie dadurch die größte Mühe haben, die Kurve von der "Basler Landstraße" in die "Besançonallee" zu kriegen.

Mindestens benso wichtig ist es - unabhängig davon, welche Lösung letztendlich realisiert werden wird - dass die (wenigen) Fach- und Einzelhändler St. Georgens bereits im Vorfeld in die Planung des evtl. Verkaufs-Sortimentes miteinbezogen werden!

Vielleicht zum Abschluss noch ein kleiner Trost:

Zitat
Langfristig gesehen sollen einmal zwei weitere Einkaufsmöglichkeiten hinzukommen.

Graf Wendelin von Kageneck (weitsichtiger, optimistischer Vorsitzender der CDU-Fraktion).

Edgar Haas


Siehe zu diesem Thema auch die Beitrage
UMFRAGE zum "Raimann-Gelände"
Vorschlag "unabhängiger Bürgerverein Freiburg - St. Georgen"
PLUS schließt Mitte November 2008
Leserbrief in der Badischen Zeitung v. 02.08.2007
Raimann-Gelände: So soll es sein, so kann es bleiben !

 
Edgar
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