ADAC-Schulbustest: Ein Drittel der Linien "mangelhaft"

#1 von Edgar , 19.03.2009 14:33

Zitat
Erschreckende Ergebnisse

ADAC-Schulbustest: Ein Drittel der Linien "mangelhaft"

Überfüllte Busse, unfreundliche Fahrer, qualmende Motoren: Der ADAC hat Schulbusse getestet – und fast ein Drittel der Linien erhält die Note "mangelhaft". Auch eine Route in Südbaden fiel durch.


Jeder dritte Bus hat laut ADAC-Test Verspätung oder ist überfüllt – in einigen Fällen so sehr, dass Kinder an den Haltestellen bleiben müssen.

In seinem zweiten Schulbustest hat der ADAC 72 Busfahrten in zwölf Bundesländern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Fast ein Drittel der insgesamt 72 getesteten Fahrten in 12 Bundesländern fiel mit der Note "mangelhaft" glatt durch. Ein Drittel erreichte ein dürftiges "ausreichend", ein weiteres Drittel kam mit der Note "gut" in den grünen Bereich. Dazu gab es nur ein einziges "sehr gut".

MANGELHAFT IN SÜDBADEN

Auch in Südbaden wurde getestet: auf der Linie 7340.2 Hohentengen – Waldshut-Tiengen. Mit keinem guten Ergebnis, berichtet Volker Mattern, Vorsitzender des ADAC Südbaden: "Schon die Lage der Haltestelle ist gefährlich – kaum Platz, keine Zebrastreifen, starker Berufsverkehr." Die Folge sei ein großes, unkoordiniertes Gedränge. Ebenfalls sehr riskant: Einige Schüler haben auf den Treppenstufen gestanden. Dazu fuhr der – allerdings freundliche – Busfahrer viel zu schnell. Die Linie erhielt damit insgesamt die Note "mangelhaft".

JEDER VIERTE BUSFAHRER IST ZU SCHNELL

Die Mängelliste des ADAC ist lang: Bei jeder vierten Fahrt wurde die Höchstgeschwindigkeit um bis zu 30 km/h überschritten. Jeder dritte Bus hatte Verspätung oder war überfüllt, weswegen Kinder bisweilen an den Haltestellen stehen gelassen werden mussten. Problematisch ist oft auch das Verhalten der Schüler, die drängeln und toben und den Kleineren meist keine Chance lassen. "Abhilfe können qualifizierte Busbegleiter und Schulungen für Kinder schaffen", sagt Volker Mattern.

Die Sicherheit von Kindern in Schulbussen ist nach Einschätzung des ADAC zum Teil erheblich gefährdet.

Die Bestnote erhielt die Linie 543 Wattenbek – Einfeld in Schleswig-Holstein. Nicht nur der Fahrer punktete voll, auch die Schüler verhielten sich vorbildlich. Der Bus war voll, aber nicht überfüllt und auch die Kleinen fanden genügend erreichbare Haltegriffe. Positiv bewertet wurde auch die sicher angelegte Schul-Haltestelle. Nur knapp am "sehr mangelhaft" vorbei schrammte die Verliererlinie 826 Naumburg – Droyßig in Sachsen-Anhalt. Der Busfahrer hielt sich weder an die Höchstgeschwindigkeit, noch passte er seinen Fahrstil den bergigen und engen Straßen an. Im Bus gab es kaum Haltegriffe, außerdem waren sie zu hoch angebracht.

JEDER ACHTE BUS HAT MÄNGEL

Zusätzlich führte der ADAC gemeinsam mit der Polizei einen Technik-Check bei 89 Schulbussen in neun Bundesländern durch. Die Bilanz: Jeder achte Bus hatte erhebliche Mängel, einer musste sogar aus dem Verkehr gezogen werden. Beanstandet wurden unter anderem Lenkung, Bremsen oder Reifen.
Schuld an den Problemen sei laut ADAC meist fehlendes Geld, da die Zuschüsse von Bund, Ländern und Gemeinden nicht ausreichten. Busunternehmer seien dadurch gezwungen, zu knapp zu kalkulieren. Die Folge: rasende und gestresste Busfahrer sowie zusammengepferchte Schüler. Deshalb fordert Volker Mattern: "Es muss mehr Geld für den Schülertransport und mehr Polizeikontrollen geben. Dazu sollten die zugelassenen Stehplätze um ein Viertel verringert werden."

Weitere Informationen: Der vollständige ADAC-Testbericht (pdf, 480 KB)

Quelle: (natürlich) Badische Zeitung - Immer für eine interessante Information gut ! ABONNIEREN !!!

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Edgar
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