ROTTWEIL
Kreis Rottweil - Der Traum vom schnellen Zug
Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Villingen-Rottweil soll laut Landrat Wolf-Rüdiger Michel vorangetrieben werden. Foto: DB
Kreis Rottweil - In 90 Minuten mit dem Zug von Rottweil nach Freiburg. Zu dieser Vision gebe es schon länger Überlegungen, erklärte Landrat Wolf-Rüdiger Michel dieser Tage im Verwaltungsausschuss vor Kreisräten.
Nachdem über Elektrifizierung und Begradigung der Strecke Donaueschingen-Neustadt verstärkt nachgedacht werde, sei auch die Elektrifizierung der Strecke Villingen-Rottweil thematisiert worden. Nur im Gesamtpaket sei eine schnelle Strecke Freiburg-Rottweil zu schaffen, deshalb wolle man von Rottweil aus vor allem hinsichtlich der Elektrifizierung nach Villingen am Ball bleiben, so Michel.
Schnelle Strecke nur im Gesamtpaket
Die Verbesserung des Abschnitts Donaueschingen-Neustadt komme vor allem der Verbindung Ulm-Freiburg zu Gute. Die Rechnung dürfe allerdings nicht ohne die Deutsche Bahn gemacht werden. Deshalb sei die Planidee trotz des »großen politischen Willens erst einmal als reine Vision« anzusehen, so der Landrat abschließend.
Von Winfried Scheidel
09.12.2008 - aktualisiert am 09.12.2008 10:23
ROTTWEIL
Rottweil - Landrat fordert Ausbau des Schienennetzes
In die Städte Stuttgart und Freiburg soll es aus der Region schneller gehen. Das ist die Forderung des Rottweiler Landrats Wolf-Rüdiger Michel für den Ausbau der Gäubahn. Foto: Archiv
Rottweil/Tuttlingen - Die Region lässt ihre Muskeln spielen und setzt sich für einen zügigen Ausbau des Schienennetzes ein. Konkret geht es um den zweiten Gleis der Gäubahn, der Elektrifizierung Neustadt über Donaueschingen, Villingen bis nach Rottweil.
Die Zugfahrer müssen weiter auf den Ausbau von Strecken und eine schnelle Anbindung an Stuttgart und Freiburg warten. Klare Zeitpunkte gibt es noch nicht, doch noch nie seien die Rahmenbedingungen so günstig gewesen wie heute, sagte der Tuttlinger Landrat Guido Wolf in der Verbandsversammlung des Regionalverbands in Tuttlingen. Bei der Gäubahn Stuttgart-Zürich habe man die Chance, mit dem ersten Abschnitt von Horb nach Neckarhausen den Fuß in die Tür zu bekommen. Die Region sollte weiter politischen Druck ausüben.
Ausbau kostet 134 Millionen Euro
60 Jahre nach Abbau des zweiten Gleises sei es endlich an der Zeit zum Wiederaufbau, betonte Gerd Hieber. Wichtig sei, dass es eine gute Verbindung zum geplanten Stuttgart 21 und der Neuen Messe gebe. Bernd Richter forderte eine deutliche Verbesserung der Pünktlichkeit auf der Gäubahn. Der Ausbau der Gäubahn sei zwar im vordringlichen Bedarf, das Projekte sei nicht in der »66-er Liste« mit finanziell abgesicherten Bauvorhaben. Dies erklärte Georg Graf von der Nahverkehrsgesellschaft. Für den Ausbau wird mit Kosten von etwa 134 Millionen Euro gerechnet.
Die Region drängt ebenso auf eine zügige Umsetzung der Elektrifizierung der Bahnstrecke von Neustadt nach Donaueschingen und weiter über Villingen bis nach Rottweil (wir berichteten) .
Der Rottweiler Landrat Wolf-Rüdiger Michel forderte, die Elektrifizierung auf jeden Fall bis nach Rottweil weiterzuführen. Sein Wunsch: Freiburg in 90 Minuten zu erreichen. »Wir müssen hier schneller voran kommen«, unterstrich Anton Knapp. Es müsse eine flüssige Verbindung von Neustadt über Donaueschingen nach VS und weiter nach Rottweil geben, sagte Gerhard Hagmann.
Mit der Elektrifizierung soll auch ein Kreuzungsbahnhof gebaut werden, womöglich bei Löffingen, mutmaßte Georg Graf. Weitere Züge sollen auf der Schwarzwaldbahn, auch in Richtung Bodensee, eingesetzt werden, meinte der Experte. Einig ist sich die Versammlung darin, die Schienen auszubauen und mit dem Ringzug zu vernetzen.
Von Uwe Klausner