Umfrage: Studiengebühren - Schwindet Deutschlands Vorsprung?

#1 von Edgar , 22.10.2008 12:19

Schwindet Deutschlands Vorsprung an "Know How" durch die Einführung der Studiengebühren ?

Zitat
Gebühren schrecken vom Studium ab[/size]
Unveröffentlichte Studie des Bildungsministeriums
Erschienen am 20. Oktober 2008

Studiengebühren schrecken doch deutlich mehr junge Menschen vom Studium ab als bisher angenommen. Dies zeigt eine bislang unveröffentlichte Untersuchung im Auftrag von Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Die Studie wird seit Wochen in ihrem Ministerium unter Verschluss gehalten. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur dpa vor.
Demnach haben allein vom Abiturienten-Jahrgang 2006 bis zu 18.000 Schulabgänger wegen der neuen Gebühren kein Studium aufgenommen.

Studiengebühren in den einzelnen Bundesländern
Die unionsgeführten Länder im Westen Deutschlands haben Studiengebühren für das Erststudium eingeführt. In den neuen Ländern gibt es keine Gebühren. In Thüringen und Sachsen-Anhalt müssen Langzeitstudenten - wie in vielen Westländern auch - 500 Euro je Semester zahlen.

Bayern
In Bayern gibt es seit dem Sommersemester 2007 Studiengebühren. Über die Höhe entscheiden die Hochschulen im Rahmen von 100 bis 500 Euro selbst. Der Landtag hatte im Mai 2006 grünes Licht für die Gebühren gegeben.
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg müssen Studenten seit dem Sommersemester vergangenen Jahres 500 Euro pro Semester bezahlen. Der Landtag hatte im Dezember 2005 die Einführung von allgemeinen Studiengebühren beschlossen.
Hamburg
In Hamburg haben sich CDU und Grüne auf eine Abschaffung der Studiengebühren in ihrer bisherigen Form (500 Euro pro Semester) geeinigt. Künftig sollen Studenten 375 Euro bezahlen - aber erst, wenn sie nach dem Studium arbeiten und mindestens 30.000 Euro im Jahr verdienen. Das Modell wurde zum neuen Wintersemester eingeführt.
Hessen
In Hessen führte die CDU 2007 Studiengebühren von mindestens 500 Euro je Semester ein. Die neue Landtagsmehrheit aus SPD, Grünen und Linken beschloss in diesem Jahr jedoch ein Gesetz, mit dem die Gebühren zum neuen Wintersemester wieder abgeschafft wurden.
Niedersachsen
Niedersachsen entschied als erstes Bundesland am 9. Dezember 2005, Semesterbeiträge einzuführen. Erstsemester müssen seit dem Wintersemester 2006/07 pro Halbjahr 500 Euro zahlen. Seit Frühjahr 2007 werden sämtliche Studenten zur Kasse gebeten.
Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen werden an vielen Hochschulen Gebühren bis zu 500 Euro erhoben. Der Landtag hatte den Hochschulen im März 2006 die Einführung von Studiengebühren erlaubt.
Saarland
Im Saarland müssen die Studenten seit vergangenem Wintersemester im ersten und zweiten Semester je 300 Euro bezahlen. Danach werden 500 Euro fällig.
Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein gibt es bisher keine Gebühren. Die CDU ist dafür, die SPD lehnt sie ab. Im Koalitionsvertrag hatten die Partner vereinbart, Gebühren nicht offensiv anzustreben. Man will aber auch keine Sonderrolle einnehmen.

Quelle: t-online Nachrichten

Zitat
[size=115]Aus: "Bildungsgipfel droht zu scheitern"
Erschienen am 22. Oktober 2008

SPD-Vorwurf leicht durchschaubar
Zwei Studien im Auftrag des Bildungsministeriums zeigen aus ihrer Sicht, dass die Gebühren kaum vom Studium abschrecken. Außerdem sei in den Bundesländern, in denen Studiengebühren erhoben werden, die Zahl der Studienanfänger jetzt deutlich gestiegen. Die Ministerin nannte den Vorwurf der SPD, sie habe unliebsame Erkenntnisse über Studiengebühren unterdrückt, falsch und leicht durchschaubar. "Die SPD wusste, dass es zwei Studien gibt, die gemeinsam präsentiert werden. Das geschieht, sobald die zweite Studie fertig gestellt ist. Es gibt auch keinen Grund, angesichts der Ergebnisse die Studien zurückzuhalten."

Quelle: t-online Nachrichten

 
Edgar
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RE: Umfrage: Studiengebühren - Schwindet Deutschlands Vorsprung?

#2 von Edgar , 26.10.2008 19:28

Artikel (ungekürzt) aus der Badischen Zeitung v. 22.10.2008, S. 6 :

Wo bekomme ich Geld fürs Studium?[/size]

Wie lässt sich ein Studium finanzieren, wenn zum Jobben kaum Zeit ist? Heute von 15 bis 17 Uhr geben vier Fachleute des Studentenwerks Freiburg an den BZ-Telefonen Auskunft über die Ausbildungsförderung nach Bafög, über Stipendien und Studienkredite.

Niemand soll aus finanziellen Gründen auf ein Studium verzichten müssen, sagt der Gesetzgeber. Wer keine Eltern oder einen Ehegatten hat, der für die Ausbildung aufkommen kann, wird nach Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) gefördert. Viele schrecken vor dem dicken Packen Antragsformulare zurück, die ausgefüllt werden müssen, um einen Anspruch zu prüfen. Dennoch könnte es sich lohnen, auch wenn nicht alle mit dem Höchstsatz rechnen können.

Der wurde mit einem neuen Bafög-Änderungsgesetz gerade von 585 auf 643 Euro heraufgesetzt. Aber: Nur die Hälfte der Fördersumme wird als Zuschuss gewährt, die andere Hälfte als unverzinstes Darlehen. Wie hoch eine Förderung ausfällt, wird im Einzelfall nach Einkommen, Familienstand, sozialrechtlicher Zuordnung (Beamte, Angestellte, Selbstständige) der Eltern oder Ehegatten und der Zahl der Geschwister in Ausbildung berechnet.

Die Chancen, ein Stück vom Bafög-Kuchen abzubekommen, sind auch deshalb gestiegen, weil die Freibeträge bei der Berechnung um acht Prozent angehoben wurden. Wer selber Kinder bis zu zehn Jahren hat, kann neuerdings einen Kinderbetreuungszuschlag von 113 für das erste und 85 Euro für jedes weitere Kind bekommen. Er wird komplett als Zuschuss gewährt und muss nicht zurückgezahlt werden.

Bis zu 400 Euro (vorher: 350) dürfen Bafög-Empfänger ab sofort hinzuverdienen, ohne dass vom Bafög-Betrag etwas abgezogen würde. Großzügiger wird auch mit dem Bafög-Anspruch von Ausländern verfahren, der jetzt weniger strengen Auflagen unterliegt.

Wer keinen Anspruch auf Bafög-Unterstützung oder die höchste Förderdauer überschritten hat, muss nicht verzweifeln. Vielleicht passt eines der zahlreichen Stipendien, die von Parteien, Gewerkschaften oder Unternehmen unter unterschiedlichen Voraussetzungen und für unterschiedliche Fachrichtungen gewährt werden. Sie werden oft gar nicht alle abgerufen.

Am einfachsten zu Geld kommen Studierende über einen Studienkredit bei der KfW-Bank. Zwischen einhundert und 650 Euro monatlich können vom ersten Semester an ohne Vermögensprüfung in Anspruch genommen werden. Um mehr Studierenden diese Finanzierungsart schmackhaft zu machen, ist der Zinssatz vor wenigen Tagen auf 6,5 Prozent gesenkt worden, nachdem man ihn gerade erst auf sieben Prozent erhöht hatte. Manche Eltern, die vorübergehend ein bisschen klamm sind, greifen auf diese Möglichkeit zurück, ihre Kinder zu unterstützen. Studienkredite können jederzeit ohne zusätzliche Kosten zurückgezahlt werden. Wer das Grundstudium schon hinter sich hat, kann einen Bildungskredit beantragen, der längstens 24 Monate lang jeweils 300 Euro monatlich in die Kasse bringt. Er wird mit 6,37 Prozent verzinst. Die Rückzahlung beginnt vier Jahre nach der ersten Auszahlung. Manchmal versiegen kurz vor dem Ende des Studiums alle Finanzierungsquellen. Unter Umständen hilft dann das Studentenwerk mit einem zinslosen Darlehen in 200-Euro-Monatsraten, das aber durch Bürgschaften abgesichert sein muss.

Anita Rüffer

(Wer die Badische Zeitung noch nicht [size=115]abonniert
hat, hätte diesen informativen Artikel ansonsten wohl NIE gelesen! Also : ..... !!!)

 
Edgar
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