Bericht (in Kurzform !):
OB Dr. Dieter Salomon:
Kaum ein anderer Stadtteil wächst in solch rasantem Maße, wie St. Georgen, weshalb er den Schwerpunkt des Bürgergespräches auf die "Neuen Bebauungspläne" gelegt hat.
Wulf Daseking (Stadtplanungsamt):
Der Stadtteil Freiburg - St. Georgen hat - nach Abzug der Einwohner im Vauban - 10.650 Einwohner, davon sind 25,3 % über 65 Jahre alt, was im Vergleich zu anderen Stadtteilen einem überdurchschnittlich hohen Anteil entspricht. Dies müsse man in der Planung (Infrastruktur etc.) mitberücksichtigen.
Innere Elben:
Bis 2013 werden die letzten Aussiedlerwohnheime abgerissen, wobei nicht geklärt werden konnte, ob an dieser Stelle ein neues "Feuerwehrgerätehaus" gebaut werden soll ... Uto R. Bonde, der 'Dorfschreiber' St. Georgens wies auf die Verkehrssituation für Fußgänger (vor allem Kinder) und Mütter mit Kinderwagen hin, da die Gehwege/Einmündungen sehr schmal bzw. unübersichtlich und deshalb sehr gefährlich sind!
Hofacker-Gottmersmatten (6 ha):
Auf diesem Areal werden 130 Wohneinheiten entstehen mit "aufgelockerter Bebauung".
Uffhauser Platz
Um den (früheren) Stadtteil aufzuwerten und sowohl dem Restaurant "Schneeburg" als auch der beliebten Eisdiele Rechnung zu tragen wurde ein wirklich umsetzungswürdiger Plan vorgestellt, welcher jedoch später von Herrn Dr. Salomon aus Gründen mangelnden Geldes auf fernere Jahre 'vertröstet' wurde ...
Norbert Schröder-Klings (Stadtentwicklung):
Krummacker Süd / Raimanngelände:
Auf diesem 8 000 qm großen Areal wird (max. 3-geschossig) ein EDEKA mit einer Verkaufsfläche von 1500 qm nebst 14 2-Zimmer-Wohnungen gebaut werden; die Anlieferung per LKW erfolgt über die "Basler Landstraße". (Ohne Kommentar)
Gewerbegebiet Haid Süd - Schlattmatten
Dieses 13 ha große Bebauungsgebiet soll in erster Linie der Expansion von Gewerbebetrieben dienen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen bzw. bereits bestehende zu sichern.
Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon:
Kurz vor Ende des 'hochkarätig besetzten' Bürgergespräches bzgl. des ÖPNVs: "Dass man Sankt Georgen anschliesst wäre weitaus dringender!" was von den Anwesenden mit starkem Beifall honoriert wurde !!! ("Starker Beifall von allen Fraktionen" hätte im Protokoll des Bundestages gestanden.)
Positiv aufgefallen
ist mir die Wortmeldung eines älteren Herrn, welcher darauf hinwies, dass der einstmals sehr reiche Stadtteil St. Georgen vor exakt 70 Jahren 'zwangseingemeindet' worden sei und deshalb gegenüber der Stadt Freiburg einen gewissen (finanziellen) Anspruch geltend machen könne, wie z. B. für die Errichtung eines dringend benötigten Vereinsheimes bzw. Bürgerhauses.
(Der Mann hat RECHT !!! )
Negativ aufgefallen:
Ein offensichtlich sehr nervöser (da allein mit dem Sprechen in ein Mikrophon nicht vertrautem) Vertreter der Jüdischen Gemeinde, welche aus Gründen mangelnden Platzes auf dem Friedhof in der Elsässer Straße ein neues Gräberfeld auf dem 'Gottesacker' St. Georgens erhielt, erklärte, dass man sich aufgrund seines Glaubens beim Verlassen des Friedhofes die Hände mit Wasser reinigen solle, wofür jedoch in St. Georgen noch keine Möglichkeit bestünde, bat um Abhilfe. Daraufhin 'übersetzte' Dr. Salomon dessen berechtigte Bitte auf vermeintlich humorvolle Art und fügte abschließend hinzu: "Dass wir dann zusammen ein Fest feiern werden habe ich schon verstanden."
Die Frage, welche leider nicht nur von mir 'total verpennt' wurde:
Zitat
Freiburg hat 47 Millionen bei insolventer Lehman Bank angelegt
Laut einem Bericht der Badischen Zeitung gehört Freiburg zu den Opfern der deutschen Tochtergesellschaft der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers. Sie hat einen Betrag von 47 Millionen Euro beim Frankfurter Bankhaus angelegt, das aufgrund der Pleite der amerikanischen Mutter bis Ende Oktober keine Geschäfte mehr tätigen darf.
Die Freiburger Stadtkämmerei lege regelmäßig Geld an, das sich aus Steuern, Zuschüssen und Abgaben ansammelt und nicht gleich ausgegeben werden kann. Die Gemeindeordnung verlangt, dass das sicher und wirtschaftlich vor sich zu gehen hat. Die besten Zinsen gab es bei der Lehman Brothers Bankhaus AG mit Sitz in Frankfurt. Eine Kassenverwalterin entschied mit Wissen von Kämmerei-Chef Bernd Nußbaumer, einen Teil des Geldes dort zu parken. Insgesamt 30 Millionen Euro aus der Stadtkasse und 17 Millionen Euro aus den städtischen Eigenbetrieben wurden bei der Lehmann Brothers AG angelegt. Am 8. September ging die letzte Überweisung von 20 Millionen Euro an die Lehmann Tochter – sechs Tage später war die US-Investmentbank pleite.
Negative Auswirkungen für die städtischen Finanzen hält Neideck laut dem Bericht der Badischen Zeitung für ausgeschlossen. Das Geld werde samt Zinsen nach Freiburg zurückfließen. Falls Lehman Deutschland wie die US-Mutter insolvent ginge, springe der Sicherungsfonds ein. Finanzielle Engpässe, die mit Krediten überbrückt werden müssten, werde es nicht geben. Folglich entstünden durch die Transaktionen auch keine Kosten. Das dürfte jedoch nur dann der Fall sein, wenn der Fonds schnell einspringt. Laut Nußbaumer ist die Stadt "ganz sicher bis Ende des Jahres liquide." Möglich ist aber auch, dass die Zeit ein Problem wird: Als die Freiburger Krebs-Bank im September 1995 in Konkurs gegangen war, dauerte es bis Februar 1997, bis der Fonds zahlte. (hag)
Quelle: SÜDKURIER vom 10.10.2008
Positives aus den Gesprächen nach der Veranstaltung:
Auf meine Frage an die - nach dem Ausscheiden von Birgit v. Ungern-Sternberg ("Patenstadträtin für St. Georgen", CDU), sowie Manfred Hettich (ebenfalls CDU) - für den Stadtteil St. Georgen einzig verbliebene Stadträtin und somit 'Fürsprecherin', Frau Renate Buchen (SPD), ob sie dieses "Regio Forum" kenne, antwortete sie: "Natürlich! Ich habe es heute drei Leuten empfohlen!"
Weiterführende Informationen:
"Uffhauser Platz" (Kreuzung Andreas-Hofer-Str./Terlaner Str.)
8. Sitzung des Bau- und Umlegungsausschusses vom 05.06.2002 - TOP 1
Krummacker Süd / Raimanngelände
3. Sitzung des Gemeinderates vom 14.02.2007 - TOP 4
5. Sitzung des Gemeinderates vom 18.05.2004 - TOP 23
Krummacker / Gewerbegebiet Haid
4. Sitzung des Gemeinderates vom 15.04.2008 - - TOP 6 u. 6.1
Beschluss-Vorlage v. 06.07.2005
Pressemitteilung v. 10.07.2007
Aufstellung FNP / 9. Sitzung des Gemeinderates v. 12.07.2005 - TOP 2
Obere Schlattmatten / Gewerbegebiet Haid-Süd
13. Sitzung des Gemeinderates vom 23.07.2002 - TOP 9
Pressemitteilung v. 21.06.2006
Informationsschrift “Gewerbegebiet Haid“
“Amtsblatt“ v. 02.02.2008, S. 4
Stadtentwicklung - Ökostadt Freiburg
Zitat
Die Aufnahme dieses Areals in den Flächennutzungsplan war in Arbeitsgruppen sehr umstritten. In 2 Abschnitten (Nord und Süd), soll hier ab 2008 ein Gewerbegebiet angesiedelt werden, in dem eine bestehende Firma ihren Erweiterungsbedarf realisieren und Arbeitsplätze ansiedeln kann. Die Grundstücke werden von der Stadt erworben und an Investoren weiterverkauft werden. Hierbei sollen nur die Planungskosten weitergegeben werden, ein Gewinn für die Stadt entsteht nach Aussage von Norbert Schröder-Klings dabei nicht. Die Belange des Kurgebietes werden bei der Entwicklung berücksichtigt, emittierende Betriebe wird es nicht geben und anspruchsvolle Architektur soll ein „hochwertiges, städtebauliches Entree“ schaffen, so die Aussage der Stadtplaner. Der kräftige Applaus, den Peter Lenz für seine Aussage erhielt, dass dieses Gewerbegebiet eine Zäsur bildet zwischen dem Kurgebiet und St. Georgen, brachte deutlich zum Ausdruck, dass die Anwesenden das anders sehen. Quelle:
St. Georgener Bote Nr. 07/2008