An der Haltestelle "Am Mettweg" verlässt ein sehr freundlicher Fahrer seinen Bus, geht nach hinten, klappt eine schwere Metallplatte aus, um einem Fahrgast, der in einem (nach eigenen Angaben) 120 kg schweren Elektro-Rollstuhl sitzt, den Einstieg zu ermöglichen. Auf die Frage, wo er denn wieder aussteigen möchte, antwortet der Rollstuhlfahrer: "Am Technischen Rathaus.", woraufhin ihm der Fahrer erklärt, dass dies leider nicht möglich sei, da sich an dieser Haltestelle kein Bordstein befindet, als Alternative die Haltestelle "Draisstraße" vorschlägt und sich höflich für diesen Umstand entschuldigt. "Andere Busfahrer machen das auch!" argumentiert der Rollstuhlfahrer, aber der Busfahrer lässt sich nicht beirren: "Es tut mir wirklich sehr leid, aber laut Dienstanordnung darf ich das nicht; und wenn etwas passiert - der schwere Rollstuhl könnte zum Beispiel umkippen - werde ich dafür verantwortlich gemacht. Das ist nicht persönlich gemeint! Sie wissen, dass ich am Siegesdenkmal für Sie immer an einen anderen Bahnsteig fahre, damit Sie gefahrlos in den Bus gelangen können.", was der Fahrgast auch bestätigt.
An der Haltestelle "Draisstraße" angekommen, muss der Bus mitten auf der Fahrbahn halten, da der gesamte Bereich dort komplett zugeparkt ist und man kann sehen, dass der Abstand zwischen Einstiegstür und Fahrbahn schon enorm ist. Aber der Busfahrer wahrt die Contenance, begibt sich nach hinten zu dem Rollstuhlfahrer, entschuldigt sich in sehr freundlichem Ton erneut bei dem verständlicherweise inzwischen doch 'etwas verärgerten' Fahrgast für diese missliche Situation und verspricht, dass er eine neue Lösung finden wird.
(Er kann ihn ja schließlich nicht bis zur Haltestelle "Kreuzstraße" mitnehmen ... )
Nun, der Busfahrer hat eine wirklich 'salomonische', bravouröse Lösung gefunden, über welche sich neben dem Rollstuhlfahrer auch die übrigen Fahrgäste sehr zufrieden zeigten: Unmitelbar nach den Straßenbahngleisen fuhr er einen (wegen Parkverbotes freien) Bordstein an mit den Worten: "Eigentlich dürfte ich hier nicht halten, aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht."
Trotz alledem:
Dass selbst innerhalb des Stadtgebietes die Situation für Behinderte derart miserabel ist, dass kein Einstieg an allen Bahnsteigen am "Siegesdenkmal", ja, lt. dem Rollstuhlfahrer "noch nicht einmal an den neuen Haltestellen im Vauban" möglich ist, das ist - gelinde ausgedrückt - beschämend und sollte DRINGENDST in Ordnung gebracht werden !!!!!
Nachtrag v. 08.11.2008:
Allgemeine wichtige Tipps und rechtliche Hinweise habe ich auf der Homepage "ÖPNV-Info - Mobilitätsportal für behinderte Reisende" gefunden