Jahresbilanz 2007 der Freiburger Verkehrs AG
Im vergangenen Jahr wurden die Busse und Bahnen der Freiburger Verkehrs AG (VAG) für rund 70,7 Millionen Fahrten genutzt (- 0,6 Prozent). Damit konnte das sehr hohe Vorjahresniveau in etwa gehalten werden. Dank der hohen Nachfrage lagen die Einnahmen aus Fahrscheinverkäufen bei 45,2 Millionen Euro, was einer Steigerung von 430.000 Euro gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Diese gute Ertragslage führte zusammen mit einmaligen Sondereffekten dazu, dass die VAG das Geschäftsjahr mit einem unerwartet guten Jahresergebnis von minus 6,2 Millionen Euro abschließen konnte. Anschaulicher ausgedrückt bedeutet dies ein Defizit je Fahrgast von knapp 8 Cent. Ein Wert, von dem viele andere öffentliche Verkehrsunternehmen in Deutschland nur träumen können. Auch im zweiten Jahr des mit der Stadt Freiburg vereinbarten Restrukturierungsprozesses konnten die angestrebten ökonomischen Ziele erreicht werden.
Ertragslage
Die guten Wirtschaftsdaten basieren zu einem Teil auf den gestiegenen Umsatzerlösen aus dem Fahrscheinverkauf, die mit 45,2 Millionen Euro den Vorjahreswert um 430.000 Euro übertrafen. Berger und Kretschmer zeigten sich froh, dass die zum 1. August 2007 erfolgte Fahrpreiserhöhung im Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) offenbar dank des guten Angebots ohne Kundenverluste am Markt durchsetzbar war.
Im Wirtschaftsergebnis bilden sich aber auch einmalige Sondereffekte ab: So lagen zum Beispiel die Fahrstrom- und Kraftstoffkosten um gut 300.000 Euro niedriger als geplant und bei den „sonstigen betrieblichen Erträgen“ konnten unter anderem durch einmalige Zuschüsse für Investitionsprojekte (z. B. Stadtbahn Haslach, Unterflurdrehbank, Rechnergesteuertes Betriebsleitsystem) oder durch höhere Verkaufserlöse für Busse ungewöhnlich hohe Einnahmen von 1,2 Millionen Euro verbucht werden.
Die Auswirkungen der Restrukturierung zeigten sich bei den Kennzahlen für den betrieblichen Aufwand und bei den Personalausgaben: So konnte der betriebliche Aufwand im Vergleich zum Jahr 2006 um knapp 800.000 Euro gesenkt werden. Die Personalkosten lagen um eine gute halbe Million Euro niedriger als noch 2006.
Zum 31. Dezember 2007 hatte die VAG 672 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 19 Auszubildende (16 Industriemechaniker und 3 Köche) und 37 Aushilfen.
Restrukturierungserfolge
Mit der Stadt Freiburg hatte die VAG im Jahr 2005 ehrgeizige Restrukturierungsziele vereinbart. So muss der betriebliche Aufwand zunächst bis zum Jahr 2010 um 3,9 Millionen Euro verringert werden (Basisjahr: 2003). Die VAG legt kontinuierlich Rechenschaft über den aktuellen Umsetzungsstand dieser Finanzvorgaben ab. So sollte bis Ende 2007 ein Restrukturierungsergebnis von 2,57 Millionen Euro erreicht werden. Diesen Planwert konnte das Verkehrsunternehmen mit 3,2 Millionen Euro deutlich übererfüllen. Wesentliche Einflussfaktoren waren dabei der zum 1. Januar 2006 eingeführte neue Tarifvertrag, der Personalabbau sowie eine Verringerung der Sachkosten um 1,1 Millionen Euro.
Entwicklung der Fahrgastzahlen
Bei den Fahrgastzahlen wurde mit statistisch ermittelten 70,7 Millionen Fahrgästen erneut die 70 Millionen-Marke überschritten. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen leichten Rückgang um 0,6 Prozent. Das sehr hohe Fahrgastniveau des Vorjahres konnte damit nahezu gehalten werden. Immerhin unternimmt heute fast jeder Freiburger und jede Freiburgerin im Schnitt (einschließlich der Wochenenden) eine Fahrt am Tag mit der VAG!
Von Jahr zu Jahr mehr Bedeutung erlangt das RegioKarten-Abo, das im vergangenen Jahr einen Zuwachs um 31,5 Prozent erzielen konnte.
Im Bereich des Ausbildungsverkehrs wurde endlich wieder eine leichte Steigerung von 0,3 Prozent erreicht.
Um treue Kunden zu binden und, um neue zu gewinnen, arbeitet die VAG kontinuierlich an der Optimierung ihrer Qualitätsstandards „Pünktlichkeit“, „Service“, „Sicherheit“ und „Sauberkeit“. Im Jahr 2007 wurden weitere Baussteine des VAG-Qualitätskonzeptes umgesetzt: Die SMS-Fahrplanauskunft wurde eingeführt und das Fahrgastserviceteam informiert und unterstützt die Fahrgäste in den Fahrzeugen und an Haltestellen.
Ereignisse und Investitionen 2007
Im Jahr 2007 haben im investiven Bereich nicht Neubaustrecken, sondern Streckensanierung und Fahrzeugbeschaffung die Schwerpunkte gebildet. Ein weiterer Schwerpunkt lag in Projekten und Investitionen im Bereich des Klimaschutzes im VAG-Zentrum:
• Für den Kauf von 6 Citaro- Gelenkbussen wurden 2,1 Mio. Euro aufgewendet. Dabei handelt es sich um besonders umweltschonende Fahrzeuge (Euro 5 - Norm), die die geltenden gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffemissionen weit unterschreiten.
• Die größte und spannendste Baustelle des Jahres, nämlich die, zwischen Stadttheater und Eschholzstraße mit der Brücke über den Hauptbahnhof schloss mit Kosten von 3,4 Millionen Euro ab. Hier wurde an einem Herzstück des Streckennetzes in einem schwierigen Bauumfeld und in kürzester Zeit eine sehr komplexe Baustelle abgewickelt. Dank der Kommunikationsmaßnahmen haben die Kunden viel Verständnis gezeigt. Die VAG hat diese große Aufgabe gut gemeistert. Das ist das Ergebnis einer mustergültigen Planung und des großen Einsatzes aller am Bau und Betrieb Beteiligten.
• Die Solaranlage (Photovoltaik) auf den Dächern des VAG-Zentrums wurde in Größe und Leistung auf 300 kwp verdoppelt.
• Im Dezember 2007 nahm ein Blockheizkraftwerk seinen Betrieb auf, dass das VAG-Zentrum im Winter mit Wärme und Strom versorgt.
• Der Wärmeschutz der Buswerkstatt wurde im Zuge ohnehin anstehender Arbeiten erheblich verbessert.
• All diese Bemühungen werden durch die neu gestaltete Klimaschutzbahn der VAG täglich im Stadtbild dokumentiert.
Diese Klimaschutzmaßnahmen bringen eine CO² -Einsparung von jährlich rund 1.000 Tonnen!
Ausblick 2008
Die Fahrgastzahlen lagen in den ersten fünf Monaten 2008 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Bei den Umsatzerlösen wurden die ausgezeichneten Vorjahreswerte sogar leicht gesteigert.
Schauinslandbahn
Auf ein gutes Jahr kann die Schauinslandbahn zurückblicken. Mit 221.422 Fahrgästen wurde der Wert des Jahres 2006 um mehr als 6.000 übertroffen. Dabei war der Beginn des Jahres 2007 schwierig: Da ein Winter – zumindest meteorologisch gesehen – praktisch nicht stattgefunden hatte, fiel das Wintersportgeschäft nahezu aus. Die außergewöhnlich guten Witterungsverhältnisse im April und im August sorgten mit einen starken Besucherandrang für den Ausgleich. Mehr Fahrgäste führten dazu, dass sich auch die Erlössituation des Seilbahnbetriebes verbesserte. Mit Einnahmen in Höhe von 869.000 Euro stiegen die Erlöse um 11,4 Prozent gegenüber 2006.
Quelle: http://www.newstix.de/index.php?site=&en...ef=RNL&mid=7743
Den Teil über die BSB poste ich im Thema dafür.