Zitat
( ... ) Hier wird versucht, die Einwohner von St.Georgen auseinander zu dividieren mit dem Argument: St. Georgen braucht ein Einzelhandelsgeschäft und der Bürgerverein will dies verhindern.
Wir versuchen seit langem, die Nahversorgungssituation in St. Georgen zu verbessern. ( ... )
Die derzeitige Planung konterkariert diese Absichten völlig, diese stellt allein Investoreninteressen auf maximale Flächenausnutzung und damit Optimierung des Investorengewinns zufrieden, aber nicht die Bürger von St.Georgen. Zur Basler Landstraße hin ist ein großer ebenerdiger Parkplatz mit 100 Parkplätzen geplant. Die Einkaufsmöglichkeiten bieten sich im hinteren Bereich. Das ganze Gelände wird zubetoniert, damit ein Vollsortimenter von 1400qm Platz findet, ein Discounter mit 800 qm und kleinere Geschäfte mit 150 qm. Diese Größenordnung an Ladenflächen bleibt nur wenig hinter einem Einkaufszentrum zurück (ab 2 500 qm), das an dieser Stelle nichts verloren hat. Wir wollen dort die fußläufige Nahversorgung sicherstellen und nicht überregionalen Verkehr anziehen. Nur die lokale Ausrichtung entspricht dem Märkte- und Zentrenkonzept der Stadt an dieser Stelle. ( ... )
Deshalb fordern wir für das Raimanngelände:
- eine ansprechende Bebauung mit gegliederten Fassaden
- die Beschränkung des Bauvolumens auf einen Vollsortimenter (1400 qm sollen nicht überschritten werden)
- den Verzicht auf einen Discounter (der an dieser Stelle nicht gebraucht wird)
- die Gruppierung einiger kleiner Dienstleister um den Platz (Bäcker, Postagentur, Kiosk o.ä., in der Größenordnung von zusammen ca. 200 qm)
- eine Wohnbebauung über den Ladengeschäften
- eine begegnungsfreundliche Platzgestaltung
- das Verlagern der Parkplätze in den hinteren (straßenfernen) Bereich unter die Erde ( ... )
Wir sind der Auffassung, dass diese Forderungen nicht maßlos sind. Wer der Stadt soviel gibt, wie dies St.Georgen seit Jahrzehnten tut, der hat auch das Recht Forderungen zu stellen. ( ... )
Quelle: St. Georgener Bote, Heft 3/2007
Kurze Anmerkung hierzu:
In 'Randlage' sowie mit REAL, REWE und ALDI in unmittelbarer Nähe macht ein Partner (Discounter) als 'Magnet' durchaus Sinn, um die 'Überlebenschance' des relativ 'kleinen' EDEKA-Geschäftes zu sichern. Selbstverständlich wäre eine dezentrale Versorgung ohne Zweifel das Ideal; dies jedoch zu realisieren widerspricht im Moment leider noch dem (Spar-) Kaufverhalten der Kunden ... Die Erfahrung hat vor allem die älteren St. GeorgenerInnen schmerzhaft gelehrt, dass offensichtlich einzig ein 'Großer' bestehen kann (von vier EDEKA-Geschäften, davon allein zwei in 'Wendlingen', blieb nur noch der EDEKA-Markt in der Lörracher Str. übrig.
Ein zusätzlicher "Bäcker" (s. o.) wäre für die umliegenden Bäckereien (Steimle, Conditorei Max, Kaiser's Backstube und nicht zu vergessen: Ehret !) wie ebenso auch ein "Kiosk" (womöglich noch mit "Lottostelle") für das Schreibwarengeschäft Remmele - gelinde ausgedrückt - nicht gerade 'zuträglich' !
Edgar Haas
(Siehe hierzu auch meinen Leserbrief)
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Vollsortimenter für St. Georgen?
St. Georgen braucht einen großen Einkaufsmarkt, in dem man alles kaufen kann (Vollsortimenter). Das sehen der Bürgerverein, die Fraktionen und auch die Stadtverwaltung so. Entstehen soll er auf dem brachliegenden Gelände der ehemaligen Schraubenfirma Raimann an der Basler Landstraße. Wie das gehen kann, hat am vergangenen Mittwoch der Gemeinderat diskutiert.
Die Pläne des Investors sehen einen Vollsortimenter mit 1400 m² Verkaufsfläche und zusätzlich einen Discounter mit weniger als 800 m² vor. Der vorhandene Discounter in der Blumenstraße mit 400 m² soll in dieses Konzept integriert werden. Bauplanungsrechtlich wäre das kein Problem, da dies dem Zentren- und Märktekonzept entsprechen würde. Kritik aus dem Bürgerverein und auch aus Teilen der Fraktionen gibt es jedoch an der Ansiedlung des Discounters neben dem Vollsortimenter, da dies für St. Georgen ihrer Ansicht nicht mehr verträglich sei. Zudem sei das im Bauausschuss vorgestellte Plankonzept nicht akzeptabel, da kein Platz mehr für ein Stadtteilzentrum sei.
OB Salomon und Baureferent Schröder-Klings gaben in der gemeinderätlichen Aussprache zu bedenken, dass die Verwaltung baurechtlich keine Handhabe hat, einen Vollsortimenter zu garantieren: "Deshalb sehe ich die große Gefahr, dass wir am Ende mit nichts dastehen", so Salomon. Sicher könne man nur mit der Doppelpacklösung sein. Im Raum stünde schließlich immer noch, dass der Investor, wie er es vor Jahren schon angekündigt hatte, dort einen Gartenmarkt realisiere.
Im Gemeinderat wurde die Verwaltung nun beauftragt, das Verfahren in zwei Varianten "mit und ohne Discounter" weiterzuentwickeln und in beiden Plänen einen öffentlichen Platz zu integrieren.
© Stadt Freiburg, Presse- und Öffentlichkeitsreferat
Quelle: Stadt Freiburg, [url=http://www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1143595_[album]1[/album]index.html]Amtsblatt[/url] v. 17.2.2007
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Um den Verkehr ging es auch beim Thema „Raimanngelände“. Auf dem Areal der ehemaligen Schraubenfabrik plant ein Investor einen Supermarkt und einen Discounter. Das werde rund 2000 Autos und 60 bis 70 Lastwagen pro Tag bedeuten, schätzte Herold. Nicht nur deshalb gefallen die Pläne dem Bürgerverein nicht: Sie sind ihm generell „zu wuchtig“.
Nicht diskutiert wurde bei der Veranstaltung die Tatsache, dass der Investor inzwischen angekündigt hat, an dieser Stelle statt der Supermärkte ein Gartencenter zu bauen, wenn es nicht bald eine Einigung über die Streitpunkte gäbe. Denn auch eine Gemeinderatsmehrheit hatte sich im Februar gegen den Discounter ausgesprochen.
Quelle: Badische Zeitung v. 02.05.2007, S. 37 (Stadtteile - "Dem Wachstum nicht gewachsen ")
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( ... ) Die vorgestellte Planung beschränkte sich ( ... ) isoliert auf die Darstellung eines äußerst investorenfreundlichen Bebauungsplanentwurfs. Dieser sieht nach mehreren Überarbeitungen immer noch eine fast vollständige Überbauung des gesamten Raimanngeländes mit Lebensmitteleinzelhandel und Wohnungen vor: ein Vollsortimenter mit 1200qm Verkaufsfläche, ein Getränkemarkt mit 200 qm und ein Discounter mit 799 qm Verkaufsfläche, dazu weitere Dienstleistungen in kleinen Geschäften im Erdgeschoss, darüber 3 Geschosse mit 60 –100 Wohnungen. Dazu kämen noch 100 überdachte Stellplätze. ( ... ) Der vom Bürgerverein und den Bürgern geforderte öffentliche Platz wurde bezeichnenderweise auf fremden Grundstücken geplant. ( ... )
Die anwesenden Bürger waren deswegen durchgängig der Meinung, dass die vorgelegte Planung überdimensioniert sei. Sie passe nicht nach St. Georgen und sei so nicht notwendig. Überdies ziehe ein Einkaufszentrum dieser Größenordnung überregionalen Verkehr an, der an dieser Stelle nicht verkraftet werden könne.
Als Alternative, falls diese Planung nicht verwirklicht werden kann, droht nach Aussage des Referats für Stadtentwicklung und Bauen die Ansiedlung eines Blumenmarktes. Nach Auffassung des Bürgervereins handelt es sich hierbei um einen Erpressungsversuch des Investors, um seine überzogenen Bebauungsabsichten durchzusetzen. Leider war auch von Seiten der Stadt wenig Bereitschaft zu spüren, St. Georgen bei der Schaffung eines echten kleinen Stadtteilzentrums zu unterstützen und dafür etwas Geld in die Hand zu nehmen. ( ... )
Quelle: St. Georgener Bote, Heft 8/07
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Die Chancen, dass der Stadtteil St. Georgen einen großen Lebensmittelmarkt bekommt, sind auf einMinimumgesunken. Der Bürgerverein lehnt auch den Kompromiss ab, den das städtische Baureferat im Juli vorstellte. ( ... ) Damit rückt näher, was die Planer in der Stadtverwaltung befürchten: Der Investor will stattdessen ein Gartencenter realisieren. Eine entsprechende Bauvoranfrage werde derzeit ernsthaft geprüft, sagt Baureferent Norbert Schröder-Klings. ( ... )
Baureferent Schröder-Klings will Ende Oktober entscheiden, ob und wie das Projekt weiter behandelt wird. Seit Monaten versucht er, einen Vollsortimenter – einen Supermarkt mit Frischeabteilung und großer Auswahl – nach St. Georgen zu bringen. Sein Elan, dafür zu kämpfen, scheint erlahmt. Jedenfalls wird er nun die Bauvoranfrage des Investors für einen Gartenmarkt, die zurückgestellt worden war, rechtlich prüfen. Es sieht so aus, als ob so ein Center zu genehmigen wäre. ( ... )
Norbert Flasch hat aus der Insolvenzmasse das 8000 Quadratmeter große Grundstück der einstigen Schraubenfabrik Raimann gekauft – und will seit zweieinhalb Jahren auf deren Gelände einen Vollsortimenter (wie Edeka) samt Discounter (wie Plus) und Wohnungen realisieren. In harten Verhandlungen mit der Bauverwaltung wurde das Millionenprojekt etwas reduziert. ( ... )
Trotz dieses Signals suchte Schröder-Klings nach einem Konsens: So sollte der Wunsch des Bürgervereins nach einem ansprechenden Platz erfüllt werden. Doch dieser Kompromiss stieß schon im Juli in einer Informationsveranstaltung vor Ort auf Skepsis – daraus ist nun Ablehnung geworden.
Quelle: Badische Zeitung v. 10.09.2007, S. 23 (Freiburger Zeitung - "Protest gegen Supermarkt")
Zitat
Als große Überraschung stellte sich heraus, dass die vom Bürgerverein lange geforderte Lösung auf dem Raimanngelände nun sehr schnell (bis Ende 2009) Realität werden soll. Der Investor hat zugestimmt, dass das Bauvolumen gegenüber bisherigen Planungen stark reduziert wird und nur ein „Vollsortimenter“ ohne weitere Beeinträchtigung des Einzelhandels durch Discounter geplant sei. An der Basler Landstraße erfolgt eine Wohnbebauung mit einigen Ladengeschäften. Auch wurde dem vom Bürgerverein favorisierten Konzept einer dezentralen Nahversorgung zugestimmt. Damit hat sich aus unserer Sicht das lange Bohren dicker Bretter gelohnt. Weitere Gespräche werden im nächsten Quartal folgen.
Quelle: St. Georgener Bote, Heft 8/08
In diesem Heft finden sich sehr interessante, z. T. 'historische' Aufnahmen des St. Georgener Freibades, welches vor der Renovierung (Halbierung !) das Prädikat "Größtes Schwimmbad Badens" innehatte.
Zitat
Die Entwicklung des Einzelhandels betrachtet der Bürgerverein ( ... ) mit Sorge: Der "Plus" -Markt an der Blumenstraße ist der letzte verbliebene Lebensmittelmarkt. Und die im Prinzip auch von der Stadt begrüßte Idee, auf dem Gelände der ehemaligen Maschinenbaufabrik Raimann Geschäfte anzusiedeln, scheiterte bislang an unterschiedlichen Vorstellungen von Verwaltung und Investoren.
Quelle: Herbert Bucher, Vorsitzender des Bürgervereins Freiburg - St. Georgen in: Badische Zeitung v. 02.09.2006, "Herbert Bucher vom Bürgerverein zeigt "sein" St. Georgen"
Siehe zu diesem Thema auch:
Was soll aus dem Raimann-Gelände werden ?
PLUS schließt Mitte November 2008
Leserbrief
Schlusswort:
Wenn wir alle einer Meinung wären, würd' sich nix bewegen ...