Über Lautsprecher wurden die Fahrgäste (Offenburg → Freiburg, Fahrtnummer 702/31015) gebeten, den Zug in Riegel zu verlassen und mit den vor dem Bahnhof bereitstehenden Bussen ("Schienenersatzverkehr") weiter zu fahren. Da war aber nirgendwo ein Bus gestanden, und so warteten die frierenden Fahrgäste vergebens auf ein wenig Wärme.
Schließlich und endlich wurde der Lokführer wohl sehr böse und teilte der Leitstelle mit, dass er "ein paar hundert Fahrgäste" hätte: "Die erfrieren mir! Da muss jetzt eine Lösung gefunden werden!" Daraufhin durften alle wieder einsteigen und mit ihm bis Emmendingen fahren - aber auch von dort aus gab es kein Weiterkommen, sondern erneutes Frieren auf dem Bahnhofsgelände, bis nach langer Zeit ENDLICH ein Zug eintraf, um die inzwischen völlig Durchgefrorenen an ihr Ziel zu bringen.
Meine Mutter fuhr mit dem nächsten Zug gleich wieder zurück, da ihr Termin in Freiburg inzwischen verstrichen war.
In ihrem Auftrag: DANK an den gestressten und dennoch verständnisvollen Lokführer für sein beherztes Engagement !!!
Nachtrag (12.01.2010) :
Unter den Reisenden ging das Gerücht um, dass die Ursache für diese Störung ein Suizid gewesen sei.
Heute Vormittag ereignete sich ein tödlicher Unfall auf der Höhe des Bahnüberganges Rastatt-Niederbühl.
Über evtl. Schadensersatzansprüche bei Fremdverschulden hierzu ein Auszug aus der Badischen Zeitung online von heute:
Zitat
REISENDE BLEIBEN AUF KOSTEN SITZEN
"Da es sich um Fremdverschulden handelt, können keine Regressforderungen an die Bahn gestellt werden", teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. Diese habe den Unfall und die Folgen nicht zu verantworten. Damit bleiben die Fahrgäste auf Taxirechnung und Kosten für entfallene Tickets sitzen.
Quelle: " RASTATT Mann stirbt bei Bahnunfall – Behinderung auf der Rheintalstrecke " (BZ online v. 12.01.2010)